Schleswig-Holstein Schleswig-Hols 1,441,44 % / 0,35 % Mecklenburg-Vorpomme ecklenburg-Vorpommern 4,68 % / 2,36 % Hamburg 0,20 % / 0,01 % Bremen Deutschlands graue und weiße Flecken 3 2 Prozentsatz der nur von einem Netzbetreiber mit 4G oder 5G versorgten Fläche nach Bundesland Prozentsatz der nicht mit 4G oder 5G bzw. 5G DSS versorgten Fläche nach Bundesland (Stand: Januar 2022) Quelle: © GeoBasis-DE / BKG (2021) 0,02 % / 0,00 % Niedersachsen 4,10 % / 2,28 % Nordrhein-Westfalen 4,46 % / 2,38 % Berlin 0,15 % / 0,00 % Sachsen-Anhalt 4,80 % / 3,42 % Brande andenburg 7,19 % % / 3,48 % hsen Sachsen 4,96 % // 2,35 % Bundesnetzagentur: 3,79 % der Gesamtfläche sind weiße Flecken und 6,44 % graue Flecken Thüringen 7,13 % / 4,46 % Hessen Rheinland-Pfalz 8,74 % / 5,13 % Saarla Saarland 8,73 % / 4,67 % 4,12 % / 1,88 % Bayern 8,46 % / 5,82 % Baden-Württemberg 9,54 % / 5,62 % 1. Das Problem: Deutschland ist bei Netzabdeckung und Funkstandard international in peinli cher Weise abgehängt. Das gefährdet die weitere Digitalisierung, denn autono mes Fahren, virtuelle Meetings, Strea mingPlattformen sind von schnellem Internet und damit von einer guten di gitalen Infrastruktur abhängig. Doch hier hapert es: Laut Bundesnetzagen tur bestehen 3,8 Prozent der Gesamt fläche Deutschlands aus „weißen Fle cken“. An diesen Orten ist maximal der Netzstandard 2G möglich. Neben diesen „weißen Flecken“ gibt es viele Standorte, an denen nur einer der Netzbetreiber – Telefónica, Telekom und Vodafone – 4G erreicht. Diese sogenannten „grauen Flecken“ machen 6,4 Prozent der Fläche aus (Stand Januar 2022). Ob es Emp fang gibt und wie gut dieser ist, hängt also auch vom Anbieter ab. In der Sum me sind mehr als zehn Prozent Deutsch lands von schlechtem Empfang betrofofof fen. Dies wird von einer repräsentativen Studie von Verivox (Stand März 2022) bestätigt: 53 Prozent der Befragten ha ben regelmäßig keinen oder schlechten Empfang, bei den Pendlern sagen das sogar 62 Prozent. 2. Der Grund: Für den Ausbau der digitalen Infra struktur sind zwei Faktoren wesentlich: Es müssen bestehende Funkmasten an die aktuellen technologischen Anforde rungen angepasst und neue Standorte erschlossen werden. Lange Genehmi gungsverfahren und die Suche nach ge eigneten Orten verzögern den Prozess. Hinzu kommt: Der Ausbau lohnt sich nicht immer. „Probleme mit der Ver sorgung entstehen insbesondere in ext rem unwirtschaftlichen Gebieten,“ sagt eine Sprecherin des Bundesministeri ums für Digitales und Verkehr (BMDV). Das heißt: Weil dort weniger Menschen Verträge abschließen, ist der Ausbau unrentabel. Die Mobilfunkbetreiber würden dort sogar Verluste verzeich nen, so die Sprecherin. „Daher greifen in diesen unwirtschaftlichen – zumeist ländlichen – Gebieten bedarfsgerech te Mobilfunkförderprogramme sowie Unterstützungsleistungen des Bundes und der Länder.“ / 3 2 1 R E T F A R D B M I L O N B O R I / ) 2 ( S E G A M I Y T T E G : S N O C I ; S R E T E P H P L A R O G A M / I : O T O F 3. Die Lösung: Daher will die Regierung die Bauge nehmigungen vereinfachen, um den Ausbau zu beschleunigen. Anfang 2021 wurde die Mobilfunkinfrastrukturge sellschaft gegründet, die die Netzwerk betreiber mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen „Digi tale Infrastruktur“ beim Erschließen von neuen Mobilfunkstandorten un terstützen soll. Außerdem werde die Bundesregierung eine Gigabitstrate gie verabschieden, die weitere Maß nahmen zur gezielten Vereinfachung, Beschleunigung und Unterstützung des Mobilfunkausbaus in Deutschland umfasst. In den vergangenen zehn Jah ren wurden laut einer Berechnung des ifo Institutes mehr als 33.000 Mobil funkmasten gebaut, davon etwa ein Drittel in ländlichen Regionen. Auch an den Hauptverkehrswegen geht der Ausbau voran – ein lückenloses Netz wird dennoch nicht erreicht, obwohl dort bereits seit Anfang 2020 nach ei ner bundesweiten Auflage der Netz agentur 4GEmpfang vorliegen müss te: An Bahnstrecken lag die Versor gung laut Bundesnetzagentur im Juni 2021 je nach Anbieter zwischen 94,4 und 98,2 Prozent, auf Autobahnen zwi schen 95,4 und 98,2 Prozent. Die Deut sche Bahn hat daher mit der Telekom und Vodafone eine Zusammenarbeit angekündigt, um Funklöcher entlang der Schiene zu schließen. Mit dem drit ten Netzanbieter, Telefónica, wird noch verhandelt. Die Telekom verspricht bis 2026 eine lückenlose Versorgung an al len Schienenwegen. Vodafone will bis Mitte 2025 an allen Hauptverkehr sachsen den Netzstandard LTE be reitstellen. Auch untereinander haben die drei Netzanbieter Kooperations vereinbarungen getroffen, um Stand orte gemeinsam zu nutzen. Durch die Kooperation zwischen der Telekom und Vodafone konnten bereits mehr als 2000 „graue Flecken“ geschlossen werden. PERSPEKTIVEN 02_2022