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Die Metall- und Elektro-Industrie in der Bundesrepublik Deutschland in Zahlen Ausgabe 2023
1 UMFANG DER M+E-INDUSTRIE Die Metall- und Elektroindustrie ist mit einem Jahresumsatz von 1,4 Billionen Euro die größte Industriebranche Deutschlands. Rund zwei Drittel der industriellen Wert- schöpfung werden hier erbracht. Über die Hälfte des Umsatzes wird im Ausland erwirtschaftet. Grundlage dafür sind hohe Investitionen in neue Maschinen, An- lagen, IKT sowie Forschung, Entwicklung und Innovationen. M+E-Industrie in Deutschland 2022 2021 Δ 2021 Betriebe (# Sep.) 25.571 25.694 Beschäftigte (# Sep.) 3.933.801 3.888.221 Beschäftigten-Stunden (# Mio.) Entgeltsumme (Mrd. €) Umsatz (Mrd. €) Exporte (Mrd. €) Investitionen (Mrd. €) FuE-Aufwendungen (Mrd. €) 5.671 226 1.364 840 39 73 Quelle: Stat. Bundesamt, Stifterverband, Gesamtmetallberechnungen. -0,5 % +1,2 % +0,8 % +5,0 % 5.628 215 1.176 +16,1 % 753 +11,6 % 34 69 +13,9 % +5,0 %
Anteil der deutschen M+E-Industrie am Verarbeitenden Gewerbe Betriebe Beschäftigte Entgeltsumme Umsatz Inlandsumsatz Auslandsumsatz FuE-Aufwendungen 56 % 63 % 67 % 58 % 47 % 69 % 81 % Quelle: Stat. Bundesamt, Stifterverband, Gesamtmetallberechnungen.
2 DIE VERBÄNDE VON GESAMTMETALL Verband Firmen Beschäftigte Tarifträgerverbände NORDMETALL NiedersachsenMetall METALL NRW HESSENMETALL vem.die arbeitgeber PfalzMetall ME Saar vbm Bayern SÜDWESTMETALL VME Berlin/BB VME Sachsen-Anhalt VSME Sachsen VMET Thüringen Verbände ohne Tarifbindung NORDMETALL METALL NRW HESSENMETALL vem.die arbeitgeber PfalzMetall UV Saar bayme Bayern UV Südwest AGV Thüringen Insgesamt Quelle: Gesamtmetall, Angaben für 2021. 222 280 1.019 230 76 65 61 334 679 125 44 53 51 27 865 431 66 30 59 1.642 701 43 7.103 108.734 110.490 305.974 87.188 27.473 33.415 36.312 485.348 522.945 62.011 9.060 26.822 16.780 11.638 83.111 37.111 9.842 3.827 5.119 297.820 119.880 8.637 2.409.537
Entwicklung der Beschäftigten in Mitgliedsverbänden von Gesamtmetall Tarif-Verbände oT-Verbände n e n o i l l i M 2 1 0 2005 2022 Über 7.000 Firmen mit fast 2,5 Mio. Beschäftigten sind in den Mitgliedsverbänden von Gesamtmetall organisiert. Gesamtmetall und seine Mitgliedsverbände unter- stützen die Unternehmen darin, die für sie beste Lösung bei den Arbeitsbedingun- gen zu finden – egal, ob durch Firmentarife, einzelvertragliche Regelungen oder Flächentarif. Quelle: Stat. Bundesamt, Gesamtmetallberechnungen. Vorläufige Angaben für 2022.
3 M+E-INDUSTRIE IN DEN BUNDESLÄNDERN Bundesländer Deutschland insgesamt Westdeutschland Schleswig-Holstein Hamburg Niedersachsen Bremen Nordrhein-Westfalen Hessen Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Bayern Saarland Ostdeutschland Berlin Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen Betriebe 25.571 20.846 Beschäftigte 3.933.801 3.455.713 651 244 1.800 194 5.993 1.389 1.073 5.341 3.906 255 4.725 458 594 377 1.725 659 912 74.393 65.905 329.238 36.021 700.436 220.876 134.790 972.307 870.149 51.598 478.088 56.093 53.106 28.110 187.700 53.907 99.172 Quelle: Stat. Bundesamt, Gesamtmetallberechnungen, Betriebe ≥ 20 Beschäftigte, September 2022.
Anteil der Beschäftigten nach Betriebsgrößenklassen 2022 > 1.000 MA − 250 − 999 MA 50 − 249 MA < 50 MA 35 % 28 % 28 % 10 % Über 25.000 meist mittelständische M+E-Betriebe mit fast 4 Mio. Beschäftigten sichern den Wohlstand in vielen Regionen Deutschlands. 98 % der Betriebe mit 65 % aller Beschäftigten haben weniger als 1.000 Mitarbeiter. Quelle: Stat. Bundesamt, Gesamtmetallberechnungen.
4 BRANCHEN DER M+E-INDUSTRIE Umsatz Mrd. € dav. Ausland M+E-Branchen sonst. Eisen & Stahl NE-Metalle Gießereien Metallhersteller Elektronik & Optik Elektrische Ausrüstungen Maschinenbau Automotive sonstiger Fahrzeugbau sonstige Waren Reparatur & Installation 11 63 16 138 106 115 269 509 56 37 44 4 31 5 43 70 55 168 353 34 21 12 796 M+E-Industrie Deutschland 1.365* Die deutsche M+E-Industrie ist vielfältig aufgestellt. Die Wertschöpfungs- und Innovationsnetzwerke tragen wesentlich zur Leistungskraft der gesamten Wirt- schaft bei. *Rundungsdifferenzen werden bei der Summenbildung nicht ausgeglichen Quelle: Stat. Bundesamt, Gesamtmetallberechnungen. Jahreswerte 2022
Anteil der Beschäftigten nach M+E-Wirtschaftszweigen 2022 Gießereien 4 % 0,07 sonst. Fahrzeugbau 4 % 0,15 sonst. Waren 5 % 0,18 Rep.+Install. 5 % 0,21 Elektronik & Optik 8 % 0,33 Elektrische Ausrüstung 11 % 0,43 Maschinenbau 26 % 1,03 Automotive 20 % 0,79 Metallhersteller 17 % 0,67 ∑ M+E-Industrie: 3,93 Mio. MA Quelle: Stat. Bundesamt, Gesamtmetallberechnungen.
5 VERDIENSTE IN DER M+E-INDUSTRIE M+E-Beschäftigte verdienen überdurchschnittlich gut. Zuzüglich zu einer monat- lichen Grundvergütung von über 4.500 € erhalten Arbeitnehmer im Durchschnitt fast zwei Monatsgehälter extra in Form von Sonderzahlungen. Diese setzen sich aus sonstigen Bezügen wie Prämien, Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Über- stundenvergütung, Zulagen und Entgeltumwandlung zusammen. Ø M+E-Industrie Experten Spezialisten Fachkräfte An-/Ungelernte Bruttojahres- verdienst 2022 in € dav. Sonder- zahlungen in € 67.344 106.080 77.520 56.304 45.396 11.076 19.800 11.364 9.084 7.056 Anm.: Angaben für Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer ohne Auszubildende an Betrieben; Betriebe ≥ 20 Beschäftigte. Quelle: Stat. Bundesamt, Sonderauswertung Gesamtmetall.
Entgeltsumme in der deutschen M+E-Industrie erreicht neuen Höchststand Entwicklung der Entgeltsumme von M+E-Beschäftigten in Mrd. € 226 151 2010 2022 Seit 2010 ist die Entgeltsumme um 50 % gestiegen. Damit erhielten die M+E- Beschäftigten 2022 über 70 Mrd. € mehr an Lohn und Gehalt als noch vor 12 Jahren. Betriebe ≥ 20 SV-Beschäftigte, Stand 30.06.2022 Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Gesamtmetallberechnungen.
6 PERSONALKENNZIFFERN M+E-INDUSTRIE Die M+E-Industrie setzt auf gut qualifizierte Beschäftigte. Fast 90 % haben einen Berufs- oder Hochschulabschluss. Unbefristete, SV-pflichtige Vollzeitstellen sind der Normalfall. Beschäftigte über 60 Jahre werden immer wichtiger. Anteile an allen M+E-Beschäftigten 2022 Status Ausländer-Anteil Frauen-Anteil Alter Anforderungsniveau Qualifikation SV-Beschäftigte Azubis (nur Fachkräfte) Vollzeitbeschäftigte < 30 Jahren ≥ 60 Jahren Experten Spezialisten Fachkräfte An-/Ungelernte Berufsabschluss Hochschulabschluss 90 % 6 % 87 % 11 % 20 % 16 % 10 % 16 % 18 % 54 % 13 % 69 % 19 % Quelle: Stat. Bundesamt, Gesamtmetallberechnungen.
Alterspyramide deutsche M+E-Industrie Anzahl SV-Beschäftigter nach Alter und Geschlecht in Tausend Jahre 75+ 70 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 100 75 50 25 0 25 50 75 100 Betriebe ≥ 20 SV-Beschäftigte, Stand 30.06.2022 Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Gesamtmetallberechnungen.
7 KONJUNKTUR IN DER M+E-INDUSTRIE Die M+E-Industrie hat sich 2022 sehr konträr entwickelt. Hintergrund war der Kri- senmix aus Lieferengpässen, Ukraine-Krieg und Energiekrise sowie der hohen In- flation. Produktion und Absatz blieben trotz Erholung unter dem Niveau von 2018. Die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden stieg aufgrund von Kurzarbeit und Krankenstand weniger als die Beschäftigtenzahl, während die Entgeltsumme einen neuen Rekordwert erreichte. Arbeitskosten und Lohnstückkosten nahmen dadurch wieder zu. Entwicklung der M+E-Industrie 2022 zum Vorjahr Nominal Real** Auftragseingang* -4,2 % +3,8 % Produktion* +1,8 % *Kalenderbereinigt **preisbereinigt
Geleistete Arbeitsstunden +0,8 % Lohnstück- kosten +3,3 % Umsatz* +5,1 % +16,1 % Auslandsumsatz* +6,4 % +18,9 % Beschäftigung +1,2 % Quelle: Stat. Bundesamt, Gesamtmetallberechnungen.
8 KRANKENSTAND In den letzten Jahren nahm der Krankenstand in der M+E-Industrie – wie in an- deren Branchen auch – kontinuierlich zu. Die Corona-Krise bremste die Krank- schreibungen etwas. 2022 wurde allerdings ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr auf einen neuerlichen Rekordwert verzeichnet. Auch zu Beginn des Jahres 2023 blieben die Krankmeldungen auf hohem Niveau. Krankenstand 2022 Metallhersteller Elektroindustrie Maschinenbau Fahrzeugbau sonstige Waren Ø M+E-Industrie 6,7 % 5,5 % 5,4 % 6,2 % 5,3 % 7,0 % AU-Tage je Kalendertage, Errechnete Jahresmittelwerte der versicherten Pflichtmitglieder nach Wirtschaftsgruppen (24-30; 32-33) Quelle: BKK, Sonderauswertung Gesamtmetall.
Krankenstand erreicht Rekordniveau Entwicklung der krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeitstage je Kalendertage in der M+E-Industrie 7,0 % 6 % 4 % 2 % 0 % 2008 2022 Angaben ohne Kurzzeiterkrankte ohne Krankenschein und betreuungsbedingter Ausfallzeiten („Kindkrank“) für Pflichtmitglieder der metallver- arbeitenden Sektoren WZ2008: 26-30. Quelle: BKK, Sonderauswertung Gesamtmetall.
9 ARBEITSKOSTEN IN DER M+E-INDUSTRIE Deutschland ist ein Hochkostenstandort. Neben Steuern und Energie gilt dies auch für die Arbeitskosten, die durch sehr niedrige Jahresarbeitszeiten und hohe Lohnnebenkosten zusätzlich verteuert werden. Im Durchschnitt sind nur 60 % der Arbeitskosten Entgelt für geleistete Arbeit. 27 % der Personalkosten sind wiederum gesetzlich bedingt, u. a. durch Feiertage, Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung und Entgeltfortzahlungen im Krank- heitsfall. Arbeitskosten M+E-Industrie Deutschland 2022 Entgelt für geleistete Arbeit1) + Entgelt für arbeitsfreie Tage + Sonderzahlungen = Bruttoentgelt + SV-Arbeitgeberpflichtbeiträge + Betriebliche Altersversorgung + Sonstige Personalzusatzkosten2) € 43.735 10.330 7.380 61.445 10.875 2.005 2.420 = Personalkosten insgesamt 77.745* Brutto = 100 71,2 16,8 12,0 100,0 17,7 3,3 5,6 126,5* *Rundungsdifferenzen werden nicht ausgeglichen. 1) Einschließlich leistungs- und erfolgsabhängiger Sonderzahlungen. 2) Abzüglich Erstattungen der öffentlichen Hand. Quelle: Statistisches Bundesamt; IW-Berechnungen.
Arbeitskosten der deutschen M+E-Industrie global im oberen Bereich Arbeitskosten in Euro je Stunde inkl. Personalzusatzkosten 2021 Deutschland EURO19 USA UK Japan Südkorea China Quellen: Eurostat. Arbeitskostenerhebung für das Verarbeitende Gewerbe; Fortschreibungen Institut der deutschen Wirtschaft für die M+E-Industrie. 46,36 38,47 38,11 30,54 29,95 28,65 12,25
10 ARBEITSMARKT Arbeitskräfteengpässe und demografische Entwicklung spiegeln sich auch in der M+E-Industrie wider. Bereits heute fehlen über 300.000 MINT-Fachkräfte in Deutschland. Da aktuell die geburtenschwachen Jahrgänge in den Arbeitsmarkt eintreten, erhöhte sich die Anzahl unbesetzter Ausbildungsstellen in M+E-Berufen auf über 14.000. Mit dem Austritt der Boomer-Generation drohen sich die Fach- kräfteengpässe weiter zu verschärfen. Differenz zwischen Arbeitskräfteangebot und Arbeitskräftenachfrage in MINT-Berufen Offene Stellen Arbeitslose Differenz MINT-Fachkräftelücke dar. MINT-Experten (i. d. R. Akademiker) dar. MINT-Spezialisten (i. d. R. Meister und Techniker) dar. MINT-Fachkräfte (i. d. R. Ausbildungsberufe) 491.400 187.200 187.779 306.200 48.622 139.100 61.200 28.570 32.700 243.000 110.587 134.400 Stand Mai 2023, Quelle: IW Köln auf Basis Daten der Bundesagentur für Arbeit.
Leere Lehrstellen: Jeder 8. neue M+E-Ausbildungsplatz bleibt unbesetzt Unbesetzte Ausbildungsstellen in Metall- und Elektro-Berufen für die Berufs- gruppen 24-27 sowie 43 (inkl. IT-Berufe) 14.214 12.000 8.000 4.000 0 2011 2022 Stand jeweils zum Ende des Berichtsjahres im September Quelle: Bewerber für Berufsausbildungsstellen und Berufsausbildungsstellen nach Berufsbereichen und -gruppen (Klassifikation der Berufe 2010). Ausbildungsstatistik. Bundesagentur für Arbeit.
11 TARIFENTWICKLUNG In der Tarifrunde 2022 wurde eine Erhöhung der Entgelttabellen um 5,2 % zum 01.06.2023 und um 3,3 % zum 01.05.2024 vereinbart. Hinzu kommt eine steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3.000 €, die in zwei Tranchen aufgeteilt wurde, dabei aber sehr flexibel ausgestaltet werden kann. Die Laufzeit beträgt 24 Monate. Tarifvereinbarungen November 2022 Entgelt ab 01.06.2023: +5,2 % ab 01.05.2024: +3,3 % Sonderzahlungen 3.000 € Inflationsausgleichsprämie in 2 Tranchen: T-ZUG (A) T-Zug (B) T-Geld 1) 1.500 € (Stichtag 01.03.2023) 2) 1.500 € (Stichtag 01.03.2024) Klarstellung, dass „Freistellungstage“ grds. in dem Kalenderjahr realisiert werden müssen, für das sie beantragt wurden. Erhöhung auf 18,5 % des Grundentgeltes der ehemaligen Eckentgeltgruppe. Für 2023 und 2024 automatisch differenzierbar bei einer Nettoumsatzrendite <2,3 %. Die für Februar 2023 geplante Erhöhung von 18,4 % auf 27,6 % entfällt. Quelle: Tarifhandbuch Übersichten 2023/2024, Gesamtmetall.
M+E-Tarifverdienste: Anstieg und Reallohnzuwächse trotz Krisen Entwicklung der Tarifverdienste in der M+E-Industrie (2000 = 100) 200 175 150 125 100 75 100 2000 186 2024 Ende 2024 werden die Tarifverdienste in der M+E-Industrie um 86 % über dem Niveau von 2000 liegen. Der Preisanstieg im gleichen Zeitraum wird nach den der- zeitigen Prognosen 59 % betragen, also 27 %-Punkte weniger als die Tarifsteigerun- gen in der M+E-Industrie. Quelle: Tarifhandbuch Übersichten 2023/2024, Gesamtmetall.
IMPRESSUM Gesamtmetall Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e. V. Voßstraße 16 10117 Berlin Telefon: 030 55150-0 Telefax: 030 55150-400 E-Mail: info@gesamtmetall.de www.gesamtmetall.de www.facebook.com/MEArbeitgeber www.twitter.com/MEArbeitgeber www.instagram.com/me_arbeitgeber www.youtube.com/MEArbeitgeber Redaktion: Anne-Katrin Biereigel, Lars Kroemer, Nikita Franz Gesamtmetall Gestaltung: Dana Barthel / Gesamtmetall © Gesamtmetall 2023