Sechs Wochen vor der Bundestagswahl befindet sich Deutschland inmitten der längsten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik. Dies geht aus Zahlen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) auf Basis des Statistischen Bundesamtes hervor: Mit der Corona-Krise 2020 hat die deutsche Wirtschaft den langfristigen Wachstumstrend verlassen. Anstatt – wie in früheren Krisen – schnell wieder auf den langfristigen Wachstumspfad zurückzukehren, verharrt die deutsche Wirtschaft seitdem deutlich darunter und stagniert. 2024 betrug der Abstand zum langfristigen Wachstumstrend real mehr als 6 Prozent. So eine lange Wirtschaftsschwäche hat es seit 1949 nicht gegeben – und eine Trendwende ist weiterhin nicht in Sicht: Das aktuelle M+E-Geschäftsklima des ifo-Instituts sank im Dezember 2024 zum 8. Mal in Folge. Und auch die Prognosen für 2025 werden immer weiter gesenkt, sodass das IW auch im kommenden Jahr mit mageren 0,1 Prozent Wachstum von einer Fortsetzung der Stagnation ausgeht.
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander: „Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft nie gerade aufwärts. Es geht auch mal abwärts. Aber egal ob Konjunkturzyklen, Ölkrise oder Bankenkrise: Es ging immer wieder aufwärts und nach relativ kurzer Zeit war Deutschland wieder zurück auf dem langfristigen Wachstumskurs. Nur dieses Mal nicht. Schuld daran sind die miserablen Standortbedingungen.“
Die Wohlstandsverluste dieser Entwicklung sind bereits deutlich zu spüren. 6 Prozent unter dem langfristigen Wachstumstrend bedeutet gemessen am Bruttoinlandsprodukt einen Verlust von über 270 Milliarden Euro pro Jahr bzw. 3.200 Euro pro Einwohner. Um wie andere Länder wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren, müsste Deutschlands Wirtschaft in den kommenden sechs Jahren jährlich um 2,5 Prozent wachsen. Das ist angesichts der Rahmenbedingungen jedoch illusorisch. Stattdessen wird Deutschland laut den aktuellen Prognosen die „rote Laterne“ im internationalen Vergleich behalten.
Zander: „Das macht Deutschland im Januar 2025 so besonders: Die Scholz-Habeck-Rezession ist die längste Wirtschaftskrise in der Geschichte in der Bundesrepublik. Und es gibt keinerlei Aussicht auf Besserung. Deutschland braucht jetzt eine schnelle Wirtschaftswende um den Standort zu retten! Steuern sowie Sozial- und Energiekosten müssen nachhaltig reduziert werden. Durch Bürokratieabbau, eine Bildungswende sowie die Rückkehr zu Technologieoffenheit und Angebotspolitik müssen Wettbewerbsfähigkeit und Investitionsbedingungen am Standort deutlich verbessert werden.“
Alexander Dennebaum
Pressesprecher
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