Ludwigsburg/Berlin. In der fünften Runde der Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) in Baden-Württemberg haben sich die Tarifpartner heute auf einen Tarifabschluss geeinigt.
Gesamtmetall-Präsident Dr. Stefan Wolf begrüßte die Einigung und erklärte: „Dieser Tarifabschluss war ein hartes Stück Arbeit. In einem Umfeld von Rezession, Preisdruck auf Beschäftigte wie Unternehmen, Corona und Krieg schaffen wir mit diesem Abschluss langfristige Planbarkeit für alle Beteiligten und setzen ein deutliches Zeichen der Zuversicht.“
Vereinbart wurde eine Erhöhung der Entgelttabellen in zwei Stufen: um 5,2 Prozent zum 1. Juni 2023 und um 3,3 Prozent zum 1. Mai 2024. Hinzu kommt eine Inflationsausgleichspräme in Höhe von 3.000 Euro, die in zwei Tranchen aufgeteilt wurde, dabei aber sehr flexibel ausgestaltet werden kann.
Dr. Wolf betonte, dass die Höhe dieses Abschlusses eine große Belastung für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung sei. Ein Arbeitskampf hätte aber noch größeren Schaden verursacht und wäre ein fatales Signal für den Standort und die Tarifautonomie gewesen.
„Wir haben immer herausgestellt, dass die Beschäftigten beteiligt werden, wenn es Wachstum gibt. Damit ist dieser Abschluss ein Vorschuss auf das Wachstum, auf das wir ab 2024 wieder hoffen. Und wir haben uns auch auf ein Vorgehen geeinigt, falls eine Energienotlage die Hoffnungen zunichtemacht“, so Dr. Wolf weiter.
Zudem sei es gelungen, die automatische Differenzierung mit ihren objektiven, nachvollziehbaren Kriterien zu erhalten und so der unterschiedlichen Lage der Unternehmen gerecht werden zu können.
Dr. Wolf weiter: „Unterm Strich bedeutet das: Es ist ein teurer Abschluss, nun können wir uns auf die Arbeit konzentrieren und das unsere dafür tun, dass wir die vorhergesagte Rezession möglichst rasch überwinden. Wir kommen schließlich nur ‚Zusammen nach vorn!‘.“