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Geschäftsklima und Erwartungen in der M+E-Industrie weiter im Minus

Aufgaben der neuen Bundesregierung

Die heutigen Konjunkturmeldungen des ifo-Instituts zeigen für die Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) nach wie vor keine Verbesserung der Aussichten. So ging das Geschäftsklima im April 2025 nach einer leichten Erholung im Vormonat wieder spürbar zurück. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen verschlechterten sich durch die US-Zollpolitik und überschatten damit eine leichte Erholung bei der Nachfrage. Infolgedessen sind die Produktions-, Export- und Personalpläne der M+E-Unternehmen weiterhin abwärtsgerichtet. Eine Stabilisierung der Konjunktur lässt damit weiter auf sich warten.

Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander: „Die Bundestagswahl und die anschließenden Koalitionsverhandlungen haben leider noch keinen signifikanten Stimmungsumschwung bewirken können. Das belegt, dass umfassende Reformen und harte Arbeit erforderlich sind, um die Probleme des Standorts Deutschland zu lösen. Aber die gute Nachricht ist, dass die Probleme größtenteils hausgemacht und damit selbst lösbar sind.“

Dies passt zu der revidierten Wachstumsprognose der amtierenden Bundesregierung. Diese hat ihre Prognose für dieses Jahr revidiert und geht nun von einer Stagnation aus. Zander betonte, dass Stimmung und Erwartungen natürlich auch unter der Unsicherheit über die Entwicklung der Handelsbeziehungen mit den USA und China leiden. „Diese Faktoren dürfen aber keine Ausrede sein, im Gegenteil: Sie belegen, wie dringend wir unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen müssen“, so Zander weiter.

Damit ist auch die zentrale Aufgabe der kommenden Bundesregierung beschrieben. „Der Koalitionsvertrag lässt vieles offen. Das ist gut, weil man in Krisenzeiten nicht stur Spiegelstriche abarbeiten darf. Es bedarf deshalb aber eines gemeinsamen Leitmotives, an dem man sich bei Einzelfragen immer orientieren kann. Die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes muss dieses Leitmotiv sein“, sagte Zander abschließend.