Berlin. In der Diskussion um E-Fuels fordert Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander die EU-Kommission zu einem technologieoffenen Ansatz bei der Reduzierung von CO₂-Emissionen auf: „Nicht die Antriebsart selbst, sondern die Klimaneutralität ist für den Klimaschutz entscheidend. Der Verbrennungsmotor als etablierte Antriebstechnologie muss dazu mit E-Fuels einen wichtigen globalen Beitrag leisten.“ Gesamtmetall unterstützt damit ausdrücklich die Position von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, neben Elektroautos auch Verbrenner mit klimaneutralen E-Fuels über 2035 hinaus in Europa zuzulassen.
Hintergrund ist die bevorstehende Abstimmung des EU-Rats über ein Verbot von Verbrennungsmotoren bei neu zugelassenen Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen. Deutschland will erreichen, dass Verbrenner mit CO₂-neutralen Kraftstoffen auch nach 2035 zugelassen werden dürfen. Sollte die Kommission bis zur Abstimmung im Rat dazu keinen Vorschlag vorlegen, wird sich Deutschland enthalten, was einem „Nein“ gleichkommt.
Zander weiter: „Wem es wirklich um Klimaschutz geht, der darf E-Fuels nicht ausschließen. Sie sind eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität sowohl in Europa als auch weltweit. Vor allem in Ländern, in denen Ladeinfrastruktur für Elektromobilität nicht oder kaum verfügbar ist, können E-Fuels erheblich zur Reduzierung von CO₂-Emissionen beitragen. Weltweit sind knapp anderthalb Milliarden Fahrzeuge zugelassen – die meisten davon mit Verbrennungsmotor.“
E-Fuels ließen sich an sonnen- und windreichen Standorten effizient herstellen und wie Öl oder Gas weltweit verschiffen. Erneuerbare Energien könnten so gespeichert und importiert werden und die Energiewende weltweit unterstützen. Gleichzeitig würden zukunftsfähige Arbeitsplätze und Einkommen in Schwellenländern geschaffen, was zusätzlich zu einer global erfolgreichen Klimaschutzpolitik beitragen würde.
„Die EU muss jetzt dringend für Rechts- und Planungssicherheit sorgen, damit Verbraucher planen und Investitionen umgesetzt werden können. Ideologische Bedenken dürfen dem nicht entgegenstehen“, warnt Zander.