Die Arbeitslosigkeit in den Berufen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E-Industrie) steigt nach den heutigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) weiter an. Im Februar 2025 waren rund 165.000 Arbeitslose mit qualifizierten M+E-Berufen registriert. Das waren 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig nimmt auch die Kurzarbeit zu: Im November 2024 waren nach hochgerechneten BA-Zahlen rund 182.000 M+E-Beschäftigte in Kurzarbeit, was den höchsten Stand seit März 2022 bedeutet, als der Beginn des Ukraine-Kriegs zu abrupten Lieferunterbrechungen führte.
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander: „Dass die Arbeitslosigkeit trotz der demografischen Entwicklung immer schneller steigt, ist ein Ergebnis einer jahrelangen falschen Wirtschafts- und Sozialpolitik. In den vergangenen zwölf Monaten mussten fast 58.000 Arbeitsplätze in der M+E-Industrie gestrichen werden. Wir brauchen nun zügig einen Politikwechsel, um die Industriearbeitsplätze in Deutschland zu sichern. Die kommende Bundesregierung hat es selbst in der Hand: Weniger Bürokratie, eine Reduzierung der Steuer- und Abgabenlast und günstigere Energiepreise müssen Priorität haben. Die Unternehmen brauchen ein klares Signal, dass bei allen wichtigen Standortfaktoren ein neuer Kurs gesetzt wird. Nur mit einer stabilen Wirtschaft gibt es eine stabile Regierung.“
Laut der monatlichen ifo-Sonderauswertung für Gesamtmetall rechneten im Februar 2025 31 Prozent der M+E-Unternehmen mit einem Personalabbau in den kommenden Monaten. Nur 8 Prozent planten Personalaufstockungen. Zudem nutzen aktuell 23 Prozent aller M+E-Unternehmen Kurzarbeit, was den höchsten Stand seit 2021 bedeutet. Für die nächsten Monate planen sogar 31 Prozent der Unternehmen auf Kurzarbeit zurückzugreifen.
Zander: „Kein Unternehmen kann bei Unterauslastung dauerhaft die Beschäftigung halten. Die Menschen machen sich angesichts der Lage in ihren Betrieben zunehmend Sorgen um ihre Arbeitsplätze und halten ihr Geld zusammen. Daran können auch die stark gestiegenen Reallöhne nichts ändern.“
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Alexander Dennebaum
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