Für den Arbeitgeberverband Gesamtmetall und die Gewerkschaft IG Metall sind die heute vorgestellten Ergebnisse der PISA-Studie ein Warnsignal. „Schulen müssen die Priorität bekommen, die das Thema Bildung verdient“, betonen die Tarifparteien der Metall- und Elektro-Industrie. „Das gilt für allgemeinbildende Schulen ebenso wie für die Berufsschulen.“
Die heute vorgestellten Ergebnisse der Studie bei den mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen weisen ein noch niedrigeres Niveau als in den Vorjahren aus, was besonders besorgniserregend ist. Diese Kompetenzen seien gerade für die auf Technologievorreiterschaft angewiesene Metall- und Elektro-Industrie essentiell notwendig, ob in einem ingenieurwissenschaftlichen Studium oder der Ausbildung in den Facharbeitsberufen der Industrie.
„Bildung muss aus den Sonntagsreden raus und rein in echtes Handeln!“, so Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander. „Es ist unverzeihlich, dass die Schulen nicht die Aufmerksamkeit und die Unterstützung bekommen, die sie benötigen, Schulen brauchen ausreichend Personal und einen ausreichenden Etat, anstatt immer wieder mit den Schulformen zu experimentieren. Wir brauchen außerdem Bildungsmindeststandards, damit laufend gemessen werden kann, wo zusätzlicher Unterstützungsbedarf besteht. Vergleichbarkeit ist Grundlage dafür, Versäumnisse zuordnen und bekämpfen zu können. Die Kultusministerkonferenz muss einen entsprechenden Masterplan Bildung vorlegen.“
Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, mahnte mehr Unterstützung der Berufsschulen an: „Die duale Berufsausbildung wird international bewundert und zugleich wird hier die Qualität der schulischen Säule der Berufsausbildung massiv vernachlässigt. Die technische Ausstattung der Berufsschulen ist oftmals mangelhaft und auch die personelle Situation gibt Anlass zur Sorge.“ Urban: „Nötig ist eine Investitionsoffensive an den Berufsbildenden Schulen. Wer hier investiert, investiert in die Zukunft!“
Gesamtmetall verwies darauf, dass die Probleme des Schulsystems weitaus tiefer reichen als die aktuellen PISA-Ergebnisse es zeigen. „Dass jedes Jahr 50.000 junge Menschen ohne Schulabschluss die Schule verlassen, ist eine unerträglicher Zustand. Um diese jungen Menschen müssen wir uns rechtzeitig kümmern“, so Zander weiter.
Iris Grundmann
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