Der Fall der Mauer liegt über 30 Jahre zurück. Wie haben sich nach der Wiedervereinigung die Entgelte in der Metall- und Elektro-Industrie entwickelt? Mit welchen Forderungen ist die IG Metall in die Verhandlungen gegangen? Mit welchen Angeboten oder Gegenforderungen haben die Arbeitgeber reagiert? Kam es zu Streiks und Schlichtungen? Wo wurde der Pilotabschluss erzielt? Wie hoch war die Belastung? Über welche Stellschrauben verfügen die Tarifvertragsparteien überhaupt?
Auf all diese Fragen, die regelmäßig im Zentrum des öffentlichen Interesses stehen, soll die vorliegende Broschüre Antwort geben.
Ziel dieser Zusammenstellung ist, die wichtigsten quantitativen und qualitativen Merkmale der Tarifrunden 1990 bis 2021 in übersichtlicher Weise darzustellen. Für eine tiefer angelegte Analyse empfiehlt sich die Nutzung der jeweiligen Tarifarchive oder Geschäftsberichte von Gesamtmetall und den Mitgliedsverbänden. Diese Broschüre enthält neben der zusammenfassenden Darstellung der wichtigsten Ergebnisse ein Mini-Lexikon zur Tarifmechanik sowie einen ausführlichen Tabellenteil.
Durch die Umstellung auf den einheitlichen Entgeltrahmen für Arbeiter und Angestellte (ERA) ergibt sich im Jahr 2008 ein Bruch in den Zeitreihen zum tariflichen Jahresentgelt; die Werte sind deshalb nicht mit dem Vorjahr vergleichbar.
So sehr wir uns um eine erschöpfende Darstellung bemüht haben, sind einige wenige Datenlücken geblieben, vor allem was den Umfang der Warnstreiks anbelangt. Hier gibt es für die Zeit vor 1999 keine brauchbaren Unterlagen von Gesamtmetall. Gleiches gilt für die Zahl der regionalen Tarifverhandlungen je Runde.