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Karriere bei Gesamtmetall: Assistentin

7 Fragen an Katharina Seel

Assistentin der Abteilung Internationale Beziehungen

Drei Aufgaben, die Sie an einem typischen Tag bei Gesamtmetall erledigen?

Ein typischer Tag beinhaltet viele organisatorische Aufgaben, wie die Vorbereitung von Meetings, das Erstellen von Dokumenten und die Bearbeitung der E-Mails.
Der Abteilungsleiter Internationale Beziehungen hat seinen Dienstsitz in Brüssel, hier geht es um den Austausch mit Verbänden europaweit und um europäische Politik. Rund 50 Prozent der Mails sind auf Englisch, öfter auch Telefonate, das ist für mich anders als in den anderen Abteilungen im Haus.

Was ist Ihr häufigster Weg der Kommunikation? Telefonate, Mails, direkte Gespräche?

Ich führe oft direkte Gespräche. Wir haben ein enges Miteinander, auch abteilungsübergreifend. Die Assistenten kooperieren viel miteinander und besprechen Probleme, da die Aufgabenbereiche sich sehr ähneln und jeder hat unterschiedliche Lösungsansätze.
Von meiner Abteilung sitzt ein großer Teil in Brüssel, deswegen tauschen wir uns regelmäßig über Telefon- oder Videokonferenzen aus. Die Brüsseler kommen zudem häufiger zu Veranstaltungen nach Berlin. Ich bin jetzt selbst einmal nach Brüssel geflogen. Wir haben dort eine große Veranstaltung durchgeführt, die ich mitorganisiert hatte und dann vor Ort betreuen durfte.

Was von dem, was Sie zuvor in Ihrer Ausbildung und im Beruf gelernt haben, ist am nützlichsten bei Gesamtmetall? Wie können Sie es anwenden?

Das Arbeiten mit Menschen. Wir sind bei Gesamtmetall eng im Kontakt und natürlich haben wir unterschiedliche Persönlichkeiten im Haus, da hilft es mir sehr, dass ich vorher schon in großen Teams gearbeitet habe und gut damit umgehen kann.
Ansonsten das Organisieren. Ich musste bei dem Friseurunternehmen meine eigenen Seminare gestalten und umsetzen und das unter einem erheblichen Zeitdruck. Ich kann heute sehr schnell auf viele Sachen reagieren und sie sofort bearbeiten, ohne dass es mich stresst.
Früher wurde meine Arbeitszeit nach Minuten weiterberechnet, jede Minute, die ich nicht für einen Kunden gearbeitet hatte, wurde als Geldverlust für das Unternehmen betrachtet. Auch bei Gesamtmetall gibt es Zeitdruck, aber hier gibt es mehr Raum für das Miteinander, die Arbeit soll auch Spaß machen.

Abends zufrieden von der Arbeit nachhause gehen (oder im mobilen Arbeiten den Rechner ausschalten) – was ist für Sie dafür nötig?

Wenn ich so viel wie möglich leisten konnte als Unterstützung für das Team und ich dann dafür ein positives Feed-back bekommen habe, das ist mir sehr wichtig. Man kann ja auch viel leisten und bekommt keine Reaktion. Ich habe das Glück, dass meine Arbeit wertgeschätzt wird, ich bekomme auch mal zum Feierabend gesagt: „Schön, dass du da bist.“

Drei Stärken von Gesamtmetall als Arbeitgeber?

Die flexible Arbeitszeit! Ich kann zwei Tage in der Woche mobil arbeiten. Welche Tage das sind, entscheide ich fast frei, natürlich in Absprache mit der Geschäftsführerin, mit der ich immer reden kann. Wir haben eine Kernarbeitszeit, aber ich teile mir das Büro mit einer Kollegin, so dass wir absprechen, wer wann kommt. Das gibt uns zusätzliche Freiheit, solange immer eine von uns da ist.
Dann das sehr familiäre Miteinander und Umfeld. Man wird hier gesehen, ich spüre ein Interesse für mich als Person und nicht nur als Arbeitnehmerin.
Nicht zuletzt reise ich für mein Leben gern und möchte möglichst viel von der Welt sehen. Das kostet Geld und deshalb ist die faire Bezahlung bei Gesamtmetall wichtig für mich – und natürlich Urlaubstage.

Haben Sie ein berufliches Ziel, ein Thema, das Sie im nächsten Jahr erreichen, an dem Sie arbeiten wollen?

Grundsätzlich brauche ich immer neue Herausforderungen. Aber meine vergangenen 16 Jahre waren sehr extrem, ich habe zum Schluss bis zu 80 Stunden die Woche gearbeitet. Deshalb ist gerade mein Ziel, mich selbst in meinem Leben wieder stärker wahrzunehmen. Ich muss mich trainieren, zu sagen, Arbeit ist Arbeit, die mache ich zu 100 Prozent, daneben gibt es mich jenseits der Arbeit und ich sollte auch privat Ziele haben. Das ist für mich neu und schwierig. Aber Gesamtmetall gibt mir die Möglichkeit.
Wenn ich das geschafft habe, dann wird es andere Ziele geben. Mir macht Weiterbildung Spaß, vielleicht kann ich wieder selbst Schulungen geben. Ich würde zudem gerne mein Englisch noch verbessern. Ich habe zwar ein Jahr in Australien gelebt, aber da geht mehr. Also Ziele gibt es immer viele!

Wobei schalten Sie im Privaten am besten ab? Lachen, lesen, laufen?

Lachen in jedem Fall, ich bin ein fröhlicher und offener Mensch. Ansonsten habe ich mit meinem Partner einen alten VW T4-Bus und bin am liebsten draußen, irgendwo an einem einsamen See, mit unserem Hund. Und wir genießen die Natur.

Extrafrage: Wie ist es bei einem Verband der Industrie zu arbeiten? Wie war der Wechsel von „Menschen verschönern“ zu „Autos (und anderes) bauen“? Und dann noch auf die Arbeitgeberseite?

Mein Partner ist Metaller, dadurch kenne ich die Herausforderungen der Branche sehr gut und verstehe, was Gesamtmetall macht. Aber das hat nichts damit zu tun, dass ich zu Gesamtmetall kam. Zuhause bekomme ich die Arbeitnehmerperspektive mit. In den letzten Monaten habe ich den Blickwinkel der Arbeitgeberseite kennengelernt. Mir wäre es wichtig, dass die Arbeitnehmer öfter sehen, wie viel unterstützende Arbeit für die Unternehmen von Seite der Arbeitgeberverbände geleistet wird. Zukunftsorientierung ist wichtig, nicht zuletzt damit Arbeitsplätze erhalten bleiben.


Herzlichen Dank für das Gespräch, Frau Seel!