Lars Kroemer
Abteilungsleiter Volkswirtschaft und Statistik
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Strukturwandel ist ein Kennzeichen jeder dynamischen Wirtschaft. Produkte, Produktionsverfahren oder Produktionsfunktionen und Wettbewerber ändern sich laufend. Unternehmen wirken auf diese Faktoren ein und reagieren auf deren Veränderung. Aus diesen Aktionen und Reaktionen entsteht Strukturwandel. Strukturen sind zunächst Muster – also die Zusammensetzung verschiedener Teile, wie Sektoren, Branchen, Tätigkeiten, zu einem Ganzen. Strukturwandel ist die Veränderung dieser Muster über die Zeit. Dabei gibt es ständig Gewinner und Verlierer. In dieser abstrakten Form ist das zugleich so richtig wie trivial.
Von dem eher marktgetriebenen Strukturwandel ist der stärker politisch getriebene Strukturwandel zu unterscheiden, der in einer extremen Form in einem Systemwandel und damit in einer Transformation des Wirtschaftssystems enden kann. Auslöser sind oft politisch-gesellschaftliche Vorstellungen, die die Wirtschaft in eine gewünschte Richtung lenken sollen. Gleichzeitig wird in der aktuellen Diskussion der Begriff Transformation in vielen Zusammenhängen genannt, wie die digitale Transformation oder die ökologische Transformation. Die Dekarbonisierung der Wirtschaft und das Erreichen von Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 oder noch früher ist ein Beispiel dafür, wie politische Vorgaben die Wirtschaft beeinflussen.
Offen ist aber die Frage, ob es sich dabei wirklich um eine Transformation oder aber um einen grundlegenden Strukturwandel handelt. In dieser Studie werden die Unterschiede zwischen Strukturwandel und Transformation herausgearbeitet.