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Die Konjunktur in der Metall- und Elektro-Industrie

Ohne Industrie kein Wohlstand Konjunkturbericht

Rezession in M+E-Industrie hält unvermindert an — Beschäftigung sinkt unter Vorjahresniveau

Der Auftragseingang ging im Mai weiter zurück. Gegenüber April sanken die Neuaufträge um 1,7 Prozent. Von Januar bis Mai wurde das Vorjahresniveau um mehr als 7 Prozent unterschritten (Werte jeweils preisbereinigt). Die Nachfragesituation in den M+E-Firmen verschlechterte sich im Juni weiter. Die Auftragsbestände werden entsprechend negativ beurteilt.

Umsatz und Absatz folgen den sinkenden Neuaufträgen. Inländische Strukturprobleme und die schwache weltweite Nachfrage drücken die Erlöse. Trotz der Abrechnung einzelner Großaufträge im Mai lag der Umsatzwert von Jan- Mai um 4,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau; das reale Absatzvolumen war um 5,9 Prozent geringer.

Die M+E-Produktion brach im Mai erneut ein. Sie war 5,3% geringer als im April und 10 Prozent geringer als im Vorjahresmonat. Im Q2-2024 dürfte das Produktionsvolumen damit das fünfte Quartal in Folge sinken. Die Frühindikatoren zeigen zudem eine Fortsetzung des Abwärtstrends an: Die Produktionspläne der M+E-Firmen bleiben abwärtsgerichtet. Der Lkw-Verkehr geht aktuell wieder spürbar zurück.

Die Zahl der M+E-Beschäftigten lag im Mai um 0,1 Prozent unter dem Vorjahr. Saisonbereinigt wurde das vierte Minus zum Vormonat in Folge registriert. Neben Automotive und Herstellern von Metallerzeugnissen lag die Beschäftigung auch in der Elektroindustrie unter dem Vorjahr. Trotz Rezession bleiben Fachkräfteengpässe problematisch.

Das M+E-Geschäftsklima verschlechterte sich Juni. Die M+E-Firmen blickten wieder pessimistischer auf die kommenden Monate. Auch die aktuelle Lage wurde überwiegend negativ bewertet. Die Firmenpläne sind überwiegend abwärtsgerichtet. Teils bestehende Hoffnungen, dass die konjunkturelle Talsohle bereits erreicht sei, waren offensichtlich verfrüht.

Die Inflationsrate sank im Juni auf 2,2 Prozent. Energie verbilligte sich leicht. Die Kerninflation nahm trotz steigender Dienstleistungspreise etwas ab, da sich Waren kaum mehr verteuerten.