Lars Kroemer
Abteilungsleiter Volkswirtschaft und Statistik
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Die deutlich verschlechterten Standortbedingungen hemmen die Wettbewerbsfähigkeit auf den Exportmärkten und lassen die Investitionen im Inland wegbrechen. Die M+E-Industrie ist massiv von den Standortkrisen betroffen.
Die M+E-Produktion sank im September um 2,5 Prozent gegenüber August. Damit wurde im Q3 das sechste Rezessionsquartal in Folge verbucht (-1,4 Prozent zum Q2) und das Niveau vom Q3-2023 um 6 Prozent unterschritten. Die Produktionspläne wurden aufgrund der erneut gesunkenen Auslastung auch im Oktober weiter abwärtskorrigiert.
Umsatz & Absatz kehrten im September zu ihrem Abwärtstrend zurück, nachdem das zeitige Ferienende in einigen Bundesländern im August zu einer temporärer Stabilisierung geführt hatte. Im Q3 verringerten sich Umsatz (-0,9 Prozent) & Absatz (-1,3 Prozent) das fünfte Mal in Folge zum Vorquartal. Das Vorjahresquartal (Q3-2023) wurde um 5,5 Prozent bzw. 6,6 Prozent unterschritten. Trotz robuster Weltkonjunktur sinken Exporte und Exportaussichten weiter.
Die Neuaufträge legten im September um 6,9% zum Vormonat zu. Der Einbruch im August (-6,6 Prozent) konnte damit wieder wettgemacht werden. Die Schwankungen sind Folge mehrerer Großaufträge über den Sommer. Diese führten zwar erstmals seit neun Quartalen wieder zu einem Plus zum Vorjahresquartal (+2 Prozent), sie kommen aber nicht in der Breite an: Die M+E-Unternehmen bewerten Auslastung und Auftragsbestand stattdessen immer schlechter – die Werte fielen im Oktober auf den tiefsten Stand seit Höhepunkt der C19-Krise. Über 50 Prozent der M+E-Unternehmen geben Auftragsmangel als Produktionshindernis an.
Dementsprechend beschleunigt sich der Personalabbau: Die Zahl der M+E-Beschäftigten lag im September um 40.000 bzw. 1,0 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Die Personalpläne der M+E-Firmen brachen im Oktober weiter ein.
Das M+E-Geschäftsklima verschlechterte sich auch im Oktober. Zwar waren die Erwartungen etwas weniger pessimistisch als noch im September, dafür ist die Lageeinschätzung immer negativer. Eine Stabilisierung oder konjunkturelle Trendwende sind damit weiterhin nicht in Sicht.