Lars Kroemer
Abteilungsleiter Volkswirtschaft und Statistik
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Die Neuaufträge gaben im Januar wieder spürbar nach. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich ergab sich ein Minus von 4,9 Prozent (∆ Nov Jan/Aug Okt). Eine nachhaltige Stabilisierung der Nachfrage bleibt damit weiterhin aus. Mehrheitlich ist die Auftragslage unverändert schlecht, was sich in der anhaltend miserablen Bewertung von Auslastung und Auftragsbestand widerspiegelt.
Nach dem starken Rückgang im Dezember stabilisierte sich die M+E-Produktion im Januar leicht. Im Dreimonatsvergleich sank der Output um 1,3 Prozent, was den anhaltenden Abwärtstrend verdeutlicht.
Die Erlöse stabilisierten sich über den Jahreswechsel durch die Fakturierung mehrerer Großaufträge geringfügig. Im Dreimonatsvergleich (∆ Nov Jan/Aug Okt) stieg der Umsatz um 0,3 Prozent, der preisbereinigte Absatz sank allerdings weiter um 0,3 Prozent. Nach den deutlichen Rückgängen im Vorjahr blieb der Absatz auch im Januar um 1,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Die Zahl der M+E-Beschäftigten ging im Januar deutlich zurück und lag um 71.800 bzw. 1,8 Prozent unter Vorjahr . Der Rückgang hat sich damit nochmals beschleunigt. Im Vergleich zum September 2023 dem Höchststand nach der Corona Krise sind bereits über 100.000 Arbeitsplätze in der M+E-Industrie verlorengegangen. Fast ein Drittel der M+E-Betriebe rechnet zudem mit weiterem Personalabbau.
Das M+E-Geschäftsklima stabilisierte sich zwar im Februar leicht, blieb aber tief im Rezessionsbereich. Die aktuelle Lage wurde fast unverändert schlecht bewertet (Saldo 29 Punkte). Für die kommenden Monate waren die Unternehmen etwas weniger pessimistisch, trotzdem rechnet im Saldo jedes vierte M+E-Unternehmen mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends.
Die Wettbewerbsposition zum Ausland wird aufgrund der deutlich verschlechterten Standortbedingungen so schlecht wie nie zuvor eingeschätzt. Die Export und Investitionsentwicklung blieb im Q4 2024 entsprechend miserabel. Die Standortkrise hält die M+E-Industrie in der Rezession fest.